Bootsein- und -ausstiegsstelle


Die Muldenaue, eine Flusslandschaft von seltener Dynamik
Die Muldenaue weist eine zum Teil einmalige Tierwelt auf.
Der Fischbestand hat sich erholt, die Barbe als Leitfischart breitete sich wieder aus. Bedeutsam für die Artenvielfalt sind die Kiesheger der Mulde. Sie bieten der Wolfsspinne, die deutschlandweit vom Aussterben bedroht ist, letzte Rückzugsgebiete. Im Frühjahr brüten hier der Flussregenpfeifer und der sehr seltene Flussuferläufer.
Diese Vogelarten benötigen die Schotterbänke in Fließgewässern des Flachlandes. Um diese Arten zu schützen, gilt für die Kiesheger ein Betretungsverbot. Die Steilufer der Mulde sind bevorzugte Brutgebiete der streng geschützten Uferschwalbe und des Eisvogels, die in die steilen Lehm- und Sandhänge des Ufers ihre Bruthöhen graben. Vogelschutz gilt außerdem für Baumfalke, Fischadler, Mittelspecht, Rohrweihe, Rot- und Schwarzmilan und Weißstorch.
Häufig verrät sich der Biber durch seine auffälligen Fraßspuren. Auch der Fischotter hat sich wieder angesiedelt.
Das Kleinod der Aue
Eine urwüchsige Flusslandschaft entdeckt der Wanderer in der Muldenaue, die sich im Wurzener Raum zu öffnen beginnt. Hier hat sich der Fluss weite Schleifen in die niedrigen Terrassen geschnitten, die sich in der Eiszeit (Weichselkaltzeit) herausgebildet haben. Zwischen Eilenburg und Bad Düben steht die Mulde seit 2001 unter Naturschutz. Hier fehlen die sonst für die Flussnutzung typischen Wehranlagen, und auch befestigte Ufer sind selten. Die Ursprünglichkeit und Dynamik des Flusses kann man hier auf 27 Flusskilometern erleben. Zwischen bis zu vier Meter hohen Abbruchufern an Prallhängen einerseits und sanften Gleithängen andererseits, wandelt sich der Fluss ständig. Er trägt an einer Stelle Substrate ab und lagert sie an anderer Stelle neu an. Diese nur noch an wenigen Orten zu erlebende Flussdynamik zu erhalten, ist wichtiges Schutzziel. Den strukturreichen Raum der Flussaue kennzeichnen zahlreiche Altwässer, prächtige Weidengebüsche und Restbestände ehemaliger Hartholz-Auenwälder.
Muldetouren
Touren finden Sie bei folgenden Anbietern:
Zeitfenster zum Wasserwandern
Jahreszeitliche Beschränkung:
Zum Schutz der Tierarten während der Brut•, Rast und Überwinterungszeit ist das Befahren der Mulde im NSG „Vereinigte Mulde Eilenburg-Bad Düben“ nur vom 15. Juli bis 31. Oktober und nur mit nicht motorisierten Wasserfahrzeugen gestattet.
Festgelegte Ein- und Ausstiegsstellen:
Außerhalb des Schutzgebietes befinden sich in Eilenburg und Bad Düben Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten. Im Naturschutzgebiet gibt es nur an der Fähre Gruna eine genehmigte Ein- und Ausstiegsstelle.
Betretungsverbot für Kiesheger:
Nicht erlaubt ist das Betreten der Kiesheger und -inseln. Brut-, Wohn- und Zufluchtsstätten wild lebender Tiere sowie ihre Eier, Puppen und Larven dürfen nicht beschädigt oder zerstört werden.