Stadtarchiv

Gemäß der Archivsatzung erschließt das Archiv der Stadt Eilenburg das Archivgut der städtischen Ämter, Einrichtungen und Eigenbetriebe und sammelt Unterlagen anderer Herkunft zur Stadtgeschichte. Es erhält die Archivalien dauerhaft und macht sie nutzbar. Näheres zur Benutzung kann der Satzung entnommen werden. Die Entgelte sind in der Gebührensatzung geregelt. Akteneinsicht ist nach Vereinbarung von montags bis donnerstags möglich.

Zur Geschichte des Stadtarchivs Eilenburg

Eine erste Erwähnung findet das Archiv der Stadt Eilenburg in den Stadtstatuten des Jahres 1634. Doch es ist davon auszugehen, dass in den Jahrhunderten zuvor, spätestens aber im 15. Jahrhundert, ein Urkundendepot und ein Kanzleiarchiv existiert haben.
Ein Großteil der alten Schriftstücke wird bei einem Rathausbrand 1521 verloren gegangen sein. Nach dem Neubau des Rathauses 1545 wurden die Ratsurkunden dann gemeinsam mit der Kämmereikasse in einem Gewölbe verschlossen aufbewahrt.
Nach den genannten Statuten besaß das vom Stadtschreiber verwaltete Kanzleiarchiv den Rang eines Hauptarchivs neben kleineren Archiven der Kämmerei und des Stadtgerichts.
Im Jahr 1746 wurden die Aufzeichnungen des Kämmereiarchivs mit einer Neuordnung der Rechnungen und Manuale erstmalig systematischer vorgenommen. Mit der Zugehörigkeit zur preußischen Provinz Sachsen im Jahr 1816 und der Aufhebung des Stadtgerichts sind Teile der Archivbestände in die Archive der neuen staatlichen Behörden gelangt. Diese Umstrukturierungen gemäß der Verfassungsänderungen führten wohl einerseits zum Verlust einiger wertvoller Bestände, andererseits zur Vernachlässigung der Archivierung, so dass Mitte des 19. Jahrhunderts die Bestände ungeordnet und ohne Verzeichnis verwaltet wurden. Hinzu kamen in dieser Zeit Archivbestände eingemeindeter Ortschaften. Eine genauere Sichtung und Neuordnung der Akten erfolgte erst 1910. Dabei wurde weitgehend ohne Rücksicht auf die Entstehungszusammenhänge vorgegangen. Die Archivalien wurden vollständig nach Sachbetreffen gegliedert. Weitere Zugänge archivreifen Materials gab es in den nächsten Jahren allerdings nicht, dieses verblieb in der Altregistratur des Magistrats.
Während des Zweiten Weltkriegs konnten die geordneten Archivbestände 1944 durch Auslagerung in den 'Burgfried' gesichert werden, die beim Magistrat verbliebenen Unterlagen sind bei der Zerstörung des Rathauses im April 1945 verbrannt. Nur ein geringerer Teil der Akten aus dem Zeitraum 1910 bis 1945 ist erhalten geblieben.
Ab 1946 wurde der 1910 systematisierte Bestand der Benutzung wieder zugänglich gemacht. Der Rat der Stadt vereinigte 1974 durch Beschluss das Stadtmuseum und das Stadtarchiv. Die Erschließung der Akten von 1945 bis 1990 wurde bereits zu Zeiten der DDR begonnen; 2019 konnte die elektronische Erfassung dieses Bestandes abgeschlossen werden.
Seit 2018 gehört das Stadtarchiv zum Personalamt der Stadtverwaltung und unterhält ein Zwischenarchiv.

Beständeübersicht

Urkunden, 1404-1780

Stadtverordnetenversammlung und Stadtverwaltung Eilenburg, 1531-1944

Stadtverordnetenversammlung und Rat der Stadt Eilenburg, 1945-1990

Gemeinde Hainichen, 1949-1975

Gemeinde Wedelwitz, 1951-1977

Gemeinde Kospa-Pressen, 1952-1990

Bauakten, 1942-1990

Personenstandsbücher des Standesamtsbezirks Eilenburg, 1874-1992

Standesamt Doberschütz
Battaune
Doberschütz
Wöllnau

Standesamt Gotha
Kossen
Gostemitz
Gotha
Groitzsch
Pehritzsch
Wedelwitz
Wöllmen

Standesamt Hohenprießnitz
Hohenprießnitz
Niederglaucha
Oberglaucha

Standesamt Jesewitz
Bötzen
Gallen
Gordemitz
Jesewitz
Liemehna
Mutzschlena
Ochelmitz
Weltewitz
Wölpern

Standesamt Krippehna
Göritz
Krippehna
Naundorf

Standesamt Mörtitz
Mensdorf
Mörtitz

Standesamt Pressen
Behlitz
Kospa
Pressen
Zschettgau

Standesamt Sprotta
Bunitz
Collau
Mölbitz
Paschwitz
Sprotta

Standesamt Zschepplin
Hainichen
Noitzsch
Rödgen
Steubeln
Zschepplin

Schulen, 1865-2002

Archivbibliothek

Ältere Adressbücher Eilenburgs befinden sich als Digitalisate auf der Internetseite des Vereins für Computergenealogie: wiki-de.genealogy.net (Kategorie: Adressbuch für Eilenburg)